Kann einer Arthrose vorgebeugt werden?
Kann einer Arthrose vorgebeugt werden?
Gewisse Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Arthrose
Es ist wichtig, diese Faktoren zu kennen, denn nur dann kann entsprechend vorgebeugt werden. Auf welche Dinge Sie achten sollten, finden Sie hier:
Körperliche Überlastung (v.a. Hund)
Die tägliche Bewegung ist nicht nur für Herrchen/Frauchen wichtig, sondern vor allem auch für Ihren Hund (und auch Ihre Katze), egal welchen Alters. Manche Hunde sind ein idealer Begleiter für die tägliche Jogging-Runde oder lieben es, einem Ball hinterherzurennen und im Flug zu fangen. Eine ideale Beschäftigung im Team, die beiden Spaß macht.
Doch wie auch bei uns, ist vor dem Spiel oder Training eine Aufwärmphase wichtig. Bei fordernden Aktivitäten sollten außerdem der aktuelle Trainingszustand und das Alter des Hundes berücksichtigt werden. Ist ein Hund z.B. keine stundenlangen Wanderungen gewöhnt, sollte man es langsamer angehen lassen und erst einmal kürzere Touren planen. Bei einem Hundesport wie Agility ist es ratsam, vielleicht nicht gleich mit der höchsten Hürde zu beginnen. Muskeln, Bänder und Sehen müssen erst stark genug sein und sich einer Bewegung erst anpassen. Auch nach ruhigeren Phasen, z.B. im Winter oder nach Krankheit, muss sich der Bewegungsapparat eines Hundes erst einmal wieder an mehr Bewegung gewöhnen.
Fehl- oder Überlastung können sich negativ auf die Gelenke auswirken und das reibungslose Zusammenspiel zwischen Sehnen, Muskeln und Gelenken kann aus dem Gleichgewicht kommen.
Junge Tiere toben und spielen gern und kennen dabei oft kein Ende. Vor allem bei Welpen, die noch im Wachstum sind, können durch ein übertriebenes Bewegungspensum leicht Schäden am Bewegungsapparat entstehen. Achten Sie auf altersgerechte Gassi-Runden und Spielpausen, um bleibenden Schäden vorzubeugen.
Bis ein Welpe ausgewachsen ist, sollte er keine weiten Strecken am Stück laufen. Als Faustregel gelten 5 Minuten je Lebensmonat, gern mehrmals täglich.
Fragen Sie Ihren Tierarzt, welche und wieviel Bewegung angemessen ist.
Fehlerhaftes Gewichtsmanagement
Übergewicht ist bei Hunden und Katzen weit verbreitet. Dabei handelt es sich hier keinesfalls um ein ästhetisches Problem. Vielmehr begünstigen die „paar Kilos zu viel auf der Waage“ (die prozentual gemessen am Idealgewicht eines Hundes oder einer Katze richtig viel sind) eine ganze Reihe an Krankheiten. Eine davon ist die Arthrose. Diese kann durch eine Überbeanspruchung der Gelenke entstehen, da sie ein Gewicht tragen müssen, auf das sie nicht ausgelegt sind.
Um das Übergewicht loszuwerden, sollte vor allem die Futterration angepasst werden (Leckerli miteingerechnet) und die Aktivität gesteigert werden. Regelmäßige Spaziergänge beim Hund können hier hilfreich sein. Katzen können z.B. durch Klettermöglichkeiten oder Futterbälle, in die die tägliche Tagesration an Futter gepackt wird, zu mehr Aktivität animiert werden.
Bei Katzen ist zu beachten, dass die Futtermenge nicht zu schnell und zu stark reduziert werden darf. Fastenperioden sind zu vermeiden. Bei Energiemangel werden Körperfett-Reserven frei. Geschieht das in hohem Maße, ist die Leber mit der Verarbeitung überfordert. Es kann zu Ablagerungen von Fett in der Leber kommen (feline hepatische Lipidose), was in einem Organversagen enden kann. Daher ist es ratsam, bei einer Katze auf Diät einen Tierarzt miteinzubeziehen.
Nicht nur eine Überfütterung ist ein Risikofaktor für Arthrose! Eine unausgewogene Nährstoffversorgung kann bei Welpen zu Wachstumsstörungen von Knochen und Gelenken führen, die beim erwachsenen Tier dann Probleme bereiten, z.B. in Form von Arthrosen. Achten Sie daher auf eine ausgewogene und altersgemäße Ernährung.
Erkrankungen und Verletzungen
Leider hat man es nicht immer unter Kontrolle: Verletzungen und Unfälle können immer passieren. Ist ein Gelenk mitbetroffen und vielleicht sogar eröffnet, kann es leicht zu Arthrosen kommen. Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, z.B. einem Kreuzbandriss, ist ein ganzheitlicher Therapieansatz daher ratsam, um das perfekt austarierte Zusammenspiel von Gelenken, Bändern und Muskeln wiederherzustellen.
Neben dem Schmerzmanagement sollte die Physiotherapie für eine optimale Heilung nicht vergessen werden.
Ihr Tierarzt wird Ihnen einen optimalen, individuellen Therapieplan und Plan für die Nachsorge zusammenstellen.
Genetische Vorbelastung
Es gibt Rassen, bei denen eine Arthrose häufiger zu beobachten ist. Z.B. tritt bei einigen Zuchtlinien von Labradoren und Golden Retrievern die Ellbogengelenksdysplasie (ED) gehäuft auf, die oft zu einer Arthrose führt.
Diese Vorbelastung kann an die nachfolgenden Generationen weitervererbt werden, weshalb betroffene Tiere von der Zucht ausgeschlossen werden sollten.
Informieren Sie sich am besten noch vor der Anschaffung eines Hundes darüber, welche Risiken die Rasse mit sich bringt. Wichtig bei vorbelasteten Rassen ist, einen Züchter zu wählen, der bestätigen kann, dass seine Hunde frei von genetisch vererbbaren Erkrankungen wie z.B. Ellbogendysplasie oder Hüftdysplasie sind.
Mischlinge sind übrigens nicht automatisch vor einer genetischen Prädisposition sicher. Denn auch sie stammen oft von Rassehunden mit unklarer Vorbelastung ab.
Sollten Sie sich unsicher sein, ob Ihr Hund genetisch vorbelastet ist, ist es am besten, frühzeitig durch Knorpelschutz und geeignetem Training vorzubeugen. Ihr Tierarzt kann Ihnen hier unterstützend zur Seite stehen.
Betroffene Gelenke
Die Osteoarthrose kann zwar in allen Gelenken auftreten, manche Gelenke sind aber häufiger betroffen, da sie z.B. einer größeren Belastung standhalten müssen als andere.Besonders häufig tritt Arthrose in folgenden Gelenken auf:
- Hüfte
- Ellbogen
- Knie
- Wirbelsäule
- Zehengrundgelenke (v.a. Hund)